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Keine dicke Luft im Neubau – 07/2016

Warum zu Effizienzhäusern einfach eine kontrollierte Wohnungslüftung gehört

Köln/Bietigheim-Bissingen im Juli 2016. Das sprichwörtliche „Sparen am falschen Ende“, wer kennt es nicht? Die billige Uhr, die irgendwie nicht richtig tickt, die allzu preiswerte Pfanne, die das Mahl mit ihrer Beschichtung würzt, der unsachgemäß reparierte Rostschaden, der unter dem neuen Lack im zweiten Frühling erblüht? All diese Fehlentscheidungen sind im Nachhinein ärgerlich, aber noch für einen überschaubaren Geldbetrag zu korrigieren. Deutlich schmerzhafter wird es, wenn man für einen Neubau nicht von Anfang an ein schlüssiges Lüftungskonzept hat und später feststellt, dass ohne kontrollierte Wohnungslüftung in dem hochdichten Gebäude Schimmel entsteht, die Bewohner sich unwohl fühlen und die gewünschte Energieeffizienz nicht erreicht wird. Denn der nachträgliche Einbau ist, je nach gewähltem Lüftungssystem, oft aufwendiger als die simple Integration der Lüftungsmontage in den Neubauablauf – ganz zu schweigen von den Kosten für die Reparatur entstandener Feuchteschäden durch unzureichende Lüftung.

Aus Gründen der Energieeffizienz errichtet man heute Neubauten mit nahezu luftdichten Außenhüllen. Der Gedanke dahinter ist, keine Wärme mehr über Fugen und Ritzen zu verlieren. Diese grundsätzlich vernünftige Idee verkehrt sich leider leicht ins Gegenteil, wenn nicht gleichzeitig ein sinnvolles Lüftungskonzept erstellt wird. Denn weil kein natürlicher Luftaustausch gegeben ist, wie das früher über Undichtigkeiten der Fall war, müsste man in so einem Neubau ohne kontrollierte Lüftungsanlage alle zwei Stunden von Hand lüften. Ansonsten drohen gesundheitlich bedenkliche Schimmelschäden im Gebäude durch zu starke Luftfeuchte und Unwohlsein durch erhöhte CO2- und Schadstoffkonzentrationen in der Raumluft. Doch selbst wenn man konsequent über die Fenster lüftet, ergibt sich ein zweites Problem: Beim unentwegten Öffnen der Fenster geht wertvolle Heizwärme verloren, die man mit dem neuen, hermetisch dichten Baustandard eindämmen wollte.

Die Lösung kann also nicht sein, entweder zu Gunsten der Energieeffizienz in ungesundem Raumklima zu wohnen oder aber zum Wohle der Gesundheit die Wärmedämmung durch regelmäßig offene Fenster zu umgehen. Deshalb fordert auch die Norm DIN 1946-6 ein Lüftungskonzept für jeden Neubau. Leider kann das in der Praxis im unvernünftigsten Fall so aussehen, dass man beschließt, künftig mehr händisch Fensterlüftung zu betreiben. Doch dann sind Feuchteschäden fast vorprogrammiert und die energiesparende Bauweise wird ausgehebelt.

Sinnvoll ist daher ein Konzept mit einer kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und der Möglichkeit einer Bedarfsregelung. Diese Anlagen sorgen nahezu lautlos und zugluftfrei für allzeit beste Innenraumluftqualität und können systemabhängig die Heizkosten zusätzlich um 30 bis 50 Prozent senken. Durch regelmäßige oder bedarfsgeführte, nutzerunabhängige Luftwechsel werden Luftschadstoffe konsequent abgeführt und Schimmelschäden vermieden. Da effiziente Anlagen einen geringen Stromverbrauch haben, der weit unter dem Preis der Wärmemenge liegt, die sie einsparen, rechnet sich der Einbau nicht nur für die Gesundheit, sondern auch ganz konkret für den Geldbeutel. Denn die Erfahrung der Experten vom Fachverband Gebäude-Klima und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie zeigt: Muss eine kontrollierte Wohnungslüftung nachgerüstet werden, weil sie im Neubau vergessen oder „weggespart“ wurde, so verursacht das mehr Aufwand, als wäre sie im normalen Neubauablauf mit installiert worden. Zudem existieren attraktive Fördermöglichkeiten für Lüftungsanlagen in Neubauten durch die KfW und regionale Programme.

Mehr hierzu erfahren Sie unter www.wohnungs-l?ftung.de, dem Verbraucherportal des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) und des Fachverbands Gebäude-Klima e.V. (FGK).

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